Der Frühling hielt Einzug in Neuss und die Märzversammlung der Nordlichter stand an. Es sieht alles danach aus, dass wir in diesem Jahr endlich wieder unser Neusser Schützenfest feiern können und es gilt viel zu organisieren. Doch warum die Pflicht nicht mit etwas schönem verbinden?
Dachten wir uns und trafen uns kurzerhand zum vorgelagerten Almgolf an der Neusser Skipiste. Das Wetter hätten wir uns für einen Samstag im März nicht besser malen können und so eröffneten wir den späten Nachmittag erst einmal mit einer kühlen Erfrischung im örtlichen Biergarten.
Frisch gestärkt ging es dann an die Eisen zum Duell! 12 knifflige Löcher standen uns bevor und wir waren hochmotiviert, ermittelten wir doch hier gerade unseren neuen Zugkönig, wenn man den Gerüchten trauen darf…
Den Auftakt spielte unser lieber Paul, Loch 1, kurze Bahn, Par 2, der Aufgabe waren die meisten von uns noch halbwegs gewachsen. Weiter also an die nächsten Löcher und schnell wurde es kniffliger.
An Bahn 4 verabschiedete sich unser Feldwebel scheinbar schon vorläufig aus dem Wettbewerb, da er mit einer fiesen Querung einer späteren Bahn kämpfte und verlor.
Doch er befand sich in bester Gesellschaft, denn mit Verlaub – wir waren miserabel und die Anlage tat ihr übriges. Themenbezogen zur Skipiste spielte man sich durch Slalom-abfahrten, Gletscherspalten und sogar ein Iglu, das gleich zwei Löcher miteinander verband. Schlag um Schlag arbeiteten wir uns dicht an dicht vorwärts und so kam es, wie es kommen musste. Die Sonne näherte sich bereits dem Horizont, und wir kamen zum alles entscheidenden Showdown am letzten Loch.
Das Feld lag Kopf an Kopf, es war noch alles möglich. Es galt, einen Baumstamm und eine 180° Kehre zu überwinden. Nicht alle schafften dies in den vorgegebenen Par 4 Schlägen, der ein oder andere scheiterte gar ganz und musste sich 7 Schläge aufschreiben. Der Feldwebel hatte sich leidenschaftlich wieder ans Feld herangespielt und hoffte auf einen Patzer vom aktuell führenden Spieler: Dem Leutnant!
Dramaturgisch ideal gingen die beiden auch noch zuletzt an den Start, der Leutnant legte vor: Eine nicht ganz unfallfreie Runde mit 5 Schlägen, aber sie sicherte ihm vorerst die Führung. Es folgte mit Hans nun der letzte Spieler. Er stand vor dem Loch mit zwei Schlägen Rückstand zum Leutnant auf dem Tableu und trat also mit den größten Ambitionen an Abschlag. Er schlug und passierte den Stamm ideal, ohne wie zuvor der Leutnant aus der Bahn zu fliegen. Der zweite Schlag war auch gut und so lag der Ball zum dritten Schlag in guter Distanz zum Loch.
Es wurde ruhig… sogar der Wind hielt kurz inne, um der Spannung ihren Platz einzuräumen. Alle starrten auf den Feldwebel. Würde er die Nerven bewahren? Kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, er holte Luft, schwang den Schläger. Die Kugel näherte sich dem Loch, eine gute Richtung, doch etwas hart gespielt. Sie zog leicht nach rechts, kam an den Außenrand des Loches, drehte sich zweimal darin und kippte dann doch zurück aufs grün. Ausatmen und ein Geraune ging durch die Gruppe, wir hatten einen neuen Golfkönig: Den Leutnant!
Auf die anschließende Versammlung auf der Hochalm gehen wir an anderer Stelle ein, wir warten aktuell noch auf den Kellner, der uns abrechnen soll….