Was ist länglich, braun und schwimmt im Wasser meist oben? Richtig, ein Seelöwe! Majestätische Kreaturen, die so elegant durchs Wasser gleiten wie eine Frau durch einen Schuhladen. Aber was haben die Nordlichter mit Seelöwen zu tun? Was die wenigsten Leute wissen ist, dass die Nordlichter ein ungemein gemeinnütziger Verein (krass gerhymed) sind, so versuchen wir soziale Projekte und Institutionen zu unterstützen , wie z.B. die Gielens Bros. . Was uns aber noch fehlte auf unserer „Ich-komm-auf-jeden -Fall-in-den-Himmel-Liste“ war eine Tierpatenschaft. Tierpatenschaften sind etwas feines. Nicht nur, dass man am Tierpatenschaftstag mit den 40 anderen Paten seines Tieres (Pinguine sind ja sooooo beliebt) seinen Schützling anfassen und füttern darf (im stillen Gedenken an die Paten der Klapperschlange) , NEIN!, man kriegt sogar Kuchen gratis und alles, was gratis ist, ist natürlich billiger als teuer! .
So machten sich die Nordlichter mit einer kleinen Delegation, bestehend aus Patrick A., Pascal, Hans S. und mir primär zum Kuchenessen in den Krefelder Zoo auf, noch nicht ahnend, was der Tag noch bringen würde.
Die Fahrt in den Zoo war erfrischend unspektakulär bis auf ein kleines Intermezzo, in dem unser Leutnant einen merkwürdig-traurigen Anruf bekam. Wobei es sich um den Anruf handelte, wissen wir bis heute nicht, war wohl falsch verbunden.
Im Zoo angekommen konnten wir ohne zu Zahlen rein und bekamen sogar Aufkleber, die uns als Tierpaten kennzeichneten. In den Augen der Nicht-Paten konnten man den puren Neid aufblitzen sehen und wir labten uns daran. Doch nichts füllt den Magen so gut wie ein Stück Kuchen. Am Eingang fielen unsere Augen dann auf eine Reihe Bollerwagen, war denn schon wieder Vatertag??? Nach einer kurzen Bierbestandsaufnahme haben wir diese doch stehen lassen, in der Wildnis kommt man ja auch ohne ein Zugtier wie den Max nicht durch, der leider abkömmlich war.
Beim ersten Tiergehege, in dem sich ein allzu träge wirkender Esel fläzte kam dann direkt der Schock: Auf einem Schild wurde vor folgendem gewarnt: „Esel können auch beißen“ und „Esel sind Taschendiebe“. Als hätte der Esel mitbekommen, was wir da lasen, kam er mit einer riesigen Zookarte an den Zaun, zeigte die ganze Zeit auf das Affengehege und wollte wohl, dass wir ihm den Weg erklären. Gottseidank merkte Hans noch rechtzeitig, dass sich ein andere Esel von hinten an unsere Taschen heranschlich. Gerissene Biester! Aus Angst, einer von ihnen könnte das riesige Messer benutzen, dass sie am Gürtel trugen, gingen wir rasch weiter zum Affenfelsen.
Ah ja, der Affenfelsen, majestätische Hochburg adeliger Primaten! Mit anderen Worten: Paviane die mit Fäkalien werfen und der Welt ihre Popos zeigen. Unser Leutnant Patrick bemerkter noch, wie sehr manche von den Pavianen Paul Breitner ähneln, da gingen wir auch schon weiter zum Gorillahaus.
Im Gorillahaus fand sich einer der skurrilsten Gestalten überhaupt: Captn. Obvious, von Beruf Elektriker, aus Leidenschaft Familienvater. Captn. Obvious war der Typ Papa, der seinen Kinder ALLES erklärt! „Guck mal, jetzt nimmt der Gorilla den Lauch!“, „Jetzt nimmt er ihn an den Mund!“, „Jetzt beißt er rein!“, „Oh, jetzt hat er keine Lust mehr zu essen!“. Die Kinder wussten nachher so gut über Affen bescheid, dass sie ihrem Vater einen Maulkorb anlegten.
Aber nun zum Hauptevent. Natürlich haben wir noch viel mehr Tiere gesehen, als die bisher bschriebenen, aber die waren entweder wenig interessant oder haben gestunken. Eine kleine Liaison hatte Pascal noch mit einem Schmetterling, aber es ging nicht gut, sie war ihm zu flatterhaft.
Am Seelöwengehe war schon die Hölle los, 8 andere Menschen interessierten sich ebenfalls für diese anmutigen Tiere. Unsere Schützlinge hießen Chico, das Alphatier, Nessy, die halbblinde Seelöwendame und … ähm … wie hieß nochmal das Kind, der kleinste Seelöwe?!? Ach ja, Kettensäge69. Kettensäge69 kam aus einem anderen Zoo, wurde aber von Nessy aufgenommen und akzeptiert wie eine eigene Tochter. Chico findet Kettensäge69 jetzt nicht so toll, duldet aber ihre Anwesenheit im Revier.
Seelöwen sind wunderbare Tiere. Sie können bis 220 cm groß, 400kg schwer und bis zu 40 km/h schnell werden, zumindest im Wasser (Quelle: Merkwürdiger Ralf Zacherl-Tierpfleger). Das potential ihrer Geschwindigkeit wurde dann schnell in der Seelöwenshow klar, in der Sprünge jeglicher Art vorgeführt wurden. Spätestens jetzt wurde den Nordlichtern klar, dass sich die Investition gelohnt hatte. Wenn ich das verpasst hätte, ich wär mein Leben nicht mehr froh geworden! Nach der Show gabs für die Paten, die VIPs, ein Meet-&-Greet mit Kettensäge69 und Nessy, in der weitere Tricks vorgeführt wurden. Nessy verteilte sogar ein paar „High-Fives“ und Küsschen, besonders für Pascal. „Da kann sich so manche Ex-Freundin von mir ein Beispiel dran nehmen!“, antwortete Pascal trocken auf den feuchten Kuss der Seelöwendame.
Nach diesen herzerweichenden Einlagen aßen und tranken wir noch. Der eigentlich Hauptgrund des Ausflugs war aufgrund der ganzen „High-Fives“ und Küsschen völlig in den Hintergrund gerückt und während wir uns an Kaffee und Kuchen gütlich taten, träumten wir schon vom nächsten Jahr, denn dann wäre Kettensäge69 auch volljährig .
Sebi Schneider