Luftgewehrmannschaftsschießen 2015: David gegen Goliath, Goliath & Goliath

Es war der zehnte Tag des ersten Monats im Jahre 2015 nach dem Herrn. An diesem grauen und stürmischen Tage fand in den Katakomben zu Neuss wie jedes Jahr ein Wettkampf statt, bei welchem die mutigen Recken des Corps der Schützenlust sich im Schießen mit dem Luftgewehre messen.

Da bei diesem Wettkampf nur eine begrenzte Zahl an Teilnehmern pro Zug gestattet ist, wurden die Nordlichter (welche aus unerklärlichen Gründen noch nie zuvor an diesem Wettkampf teilnahmen) vertreten durch Kapitän Patrick, Gründerkaiser Matthias,  Simon, Hans S., Marc und Peter. Diese trafen sich zur vierzehnten Stunde vor den Katakomben. Die Stimmung war gehalten: Krankheit, Kater und Müdigkeit suchte die mutigen jungen Männer in der Nacht heim. Und so machte man sich nicht viele Gedanken um den Wettbewerb, doch wollte man den Weg aus dem hohen Norden nicht vergebens gewesen sein, also freute man sich wenigstens am Wiedersehen.

Als sie die stickigen Katakomben betraten, sank ihnen ein wenig der Mut: große, tapfere Krieger, die schon viele Schlachten und Winter überstanden haben (gemeinhin bekannt als „alte Säcke“) spotteten ein wenig ob der jungen Erscheinung der Nordlichter. Schnell gesellten sie sich zu jungen Männern in ihrem Alter und stärkten sich am unterirdischen Feldlager mit rohem Fleisch mit Zwiebeln, Käse und „Zielwasser“. Schließlich galt es noch am selbigen Tage in den Norden zurückzukehren und bei Abenddämmerung den restlichen Nordlichtern Bericht zu erstatten.

Da sie es eilig hatten reihten sie sich alsbald für den Wettkampf ein. Es wurde nicht viel gesprochen und schneller als gedacht trat einer nach dem anderen an die Zielscheibe. Doch als der letzte zurückkehrte wurde klar, dass sie sich ihrer Ergebnisse nicht schämen mussten. Ein jeder hatte sein Bestes gegeben und so klopften sie sich gegenseitig auf die Schultern. Vielleicht würden sie ja ähnlich Erfolg haben wie in den letzten Jahren bei dem Wettbewerb, welcher jedes Jahr am ersten Tage des fünften Monats etwas weiter im Süden am Damm der Scheiben mit ähnlichen Waffen stattfindet.

Doch als die ersten Nordlichter bereits wieder im Norden weilten hörten sie aus dem Süden den Jubelschrei des Kapitäns:

„VICTORIA! Hört, ihr Männer des Nordens! Wir, die Aurora Borealis, haben einen hohen Sieg erringen können! Nur die Mannen von HUBERTUSHIRSCH, DROPJÄNGER UND FT64 konnten wir nicht besiegen. Doch wer kann dies schon von sich behaupten? Einen silbernen Pokal gab man uns, auf welchem wir verewigt werden, auf das man unsere glorreiche Tat niemals vergisst! VICTORIA!“
Und ein Bildnis erschien den Nordlichtern auf ihren modernen, handlichen Kommunikationsmitteln, auf welchem der Pokal zu sehen war. Das Herz schwoll ihnen in der Brust und so eilte man zur Abenddämmerung in die eben erst gesegnete Gaststätte zur donnernden Trommel, wo jeder ein Bildnis von dem Pokal und sich selbst anfertigen ließ und auf den Sieg der Nordlichter sein Trinkglas erhob.

Und bis heute erzählt man sich noch, dass in den Katakomben so mancher „alte Sack“ ob dieser Leistung  beindruckt war und neidisch dem Pokal hinterherblickte.

Peter Damaschke

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