Die Nordlichter starteten mit der ersten großen Veranstaltung in ihr Jubiläumsjahr 2020. Und was für eine rauschende Nacht es werden sollte! – Aber von Beginn an:
Dem geneigten Leser unseres Blogs ist vielleicht bereits aufgefallen, dass wir Nordlichter seit unserer Gründung schon ein paar spannende Wettkämpfe in den verschiedensten Disziplinen ausgetragen haben, um unsere Zugmajestät zu ermitteln. Doch um eine Disziplin haben wir seit jeher einen großen Bogen gemacht: Das klassische Schießen.
Nun, in unserem Jubiläumsjahr sollte die Wahl auf die typischste aller Schützenkönigsermittlungsverfahren fallen und so den großen Traum des ein oder anderen Mitgliedes – Peter – in Erfüllung gehen lassen. Wir Nordlichter trafen uns hierfür an einem ganz besonderen Tag: dem Schalttag im Jubeljahr. Am frühen Nachmittag kamen wir auf dem Neusser Scheibendamm zusammen, um dort den Jubiläumskönig zu ermitteln.
Um mit dem Sportgerät vertraut zu werden, ging es für die Schützen mit jeweils fünf Schüssen Kleinkaliber auf den klassischen „Spiegel“ (eine Papierscheibe mit konzentrischen Kreisen zur Bepunktung) los. Die besten drei Schüsse wurden gewertet. Von zwischenzeitlichen Sturmböen und monsunartigem Regen ließen wir uns nicht aus der Ruhe bringen und schlussendlich sollte – zu unser aller Überraschung – unser lieber Herr Leutnant diesen Wettkampf für sich entscheiden. Es sollte für ihn der letzte Triumph an diesem Tage bleiben, doch er behauptet, er komme damit klar. Zudem hatte er das Herz einer wunderbaren Frau erobert, das ist Erfolg genug!
Der Pulverdampf lichtete sich, da ging es auch schon dem ersten Vogel an den „Kragen“. Und was für Vögel hatten wir da an die Stange montiert! Nicht einfach nur blankes Holz – nein, unsere liebe „Captains wife“ Lina hatte sich mit Pinsel und Farbe bewaffnet und die Vögel von Hand bemalt. Also los: Laden! Anlegen! Feuer! Schnell verlor der Vogel Fender um Fender. Den Kopf konnte sich der schönste Schützen am Stand – Malte – sichern. Den rechten (oder linken?) Flügel sicherte sich unser Manfred, den linken (oder rechten?… Links war da, wo der Daumen rechts… hmm…) Flügel filetierte der Marvin von der Elster und den Schwa…eif erlegte Veit. Und da wir -wie eingangs erwähnt- eher selten an den Schießstand treten, schossen wir zu guter Letzt auch noch den Rumpf von der Stange, hier konnte sich nach einem längeren Feuergefecht der gute Moe durchsetzen.
Es legte sich eine gespannte Stille über die Mannen des Nordens. Vom Fendervogel war keinen Splitter mehr übrig. Nun war der Stand bereit für den Meistervogel, den majestätischen Adler des Nordens, den Nordlichter-Königsvogel, adrett gekleidet in Frack und Schärpe. Böse Zungen sahen Ãhnlichkeiten zu der allgemeinen Gattung des gemeinen Pinguins aus dem Krefelder Zoo, es sollte nicht der letzte Grenadier sein, der an diesem Tage seinen Sitz verlor, aber das ist eine andere Geschichte.
Nun denn, frisch durchgeladen und los ging der Wettkampf der Wettkämpfe. Schuss um Schuss prasselte auf den armen Gefieder-Kameraden nieder, doch er hielt dem Angriff tapfer stand. Runde um Runde wechselten sich die Kontrahenten ab, sodass am Ende insgesamt 10 Runden und 98 Schuss notwendig waren, bis wir ihn endlich ermittelt hatten: Den Jubiläumskönig, den König der Könige, unseren
Nordlichter-König. Rex Boreas.
Das Schicksal hatte an diesem Tage bereits einige Besonderheiten zusammengebracht. Es ward (wie schon erwähnt) der 29. Februar, ein Tag, den es nur alle vier Jahre gibt, wir Nordlichter traten zum allerersten Mal auf den Schießstand für die Königsermittlung, unser Leutnant trug ein weißes Hemd, das kommt (mal abgesehen von unserem Fest der Feste Ende August) eigentlich gar nicht vor und man hatte das Gefühl, selbst die Planeten des Sonnensystems befanden sich wohl heute auf einer einmaligen Position, denn es kam nun, wie es so wohl nur an einem Tag aufgeladen durch eine solch unwahrscheinliche Konstellation kommen konnte: Kein anderer als ausgerechnet unser Captain erlegte den Königsvogel und ist somit der Jubiläumskönig der Nordlichter. Der König ist tot, es lebe der König – Aurora Borealis! Herzlichen Glückwunsch, oh Captain, mein Captain!
Wenn die Nordlichter ihren König schießen, so gehört dies auch gebührend gefeiert. Für den Abend hatten wir nun also unsere engsten (Schützen-)Freunde und Familie geladen, um dem Anlass entsprechend eine rauschende Krönungsnacht zu feiern. Unser lieber Herr Major, eine große Abordnung des Vorstandes und natürlich auch unser passives Mitglied und in diesem Jahre die Neusser Majestät Kurt hatten es sich nicht nehmen lassen, zu diesem besonderen Ereignis mit uns zusammenzukommen. Der Scheibendamm war – auch dank unserem jüngsten Mitglied Alexander – bestens geschmückt und platzte aus allen Nähten und alle waren gespannt auf die neue Majestät.
Doch bevor diese nun gekürt werden würde gab es noch eine Ãœberraschung, denn auch die Gäste baten wir an den Schießstand. Hier starteten wir mit einem Damenschießen, welches die holde Maid unseres lieben Hans Jule für sich entscheiden konnte. Das Gästeschießen der Herren auf den letzten Vogel, der an diesem Tage von der Stange fallen sollte, startete mit der Ermittlung der Gäste-Fender:
Kopf – Dennis Homberg,
Rechter Flügel – Tim Müller
Linker Flügel – Mario Theissen
Schweif – Dieter Jansen und
Rumpf – Hans Schmitz
Allen Ausgezeichneten Herzlichen Glückwunsch!
Nun also der Höhepunkt: Die Krönung oblag nun unserem Leutnant, der S.M. Patrick I. unter launiger Moderation nun nach und nach mit den in den vergangenen Jahren angesammelten Königsinignien der Nordlichter dekorierte. Die Königsaxt, die neue Königsschärpe (danke Peter!), die alte und die neue Königskette sowie das obligatorische Eichenlaub, dies alles ging nun an den neuen König über und nun war auch für den letzten erkennbar, wer hier der Babo war.
Das Protokoll war nun erfüllt und die rauschende Festnacht begann und dauerte bis in die Morgenstunden an. Uns bleibt an dieser Stelle nur unseren Gästen für diesen unvergesslichen Start ins Jubiläumsjahr zu danken und auf weitere Höhepunkte in den kommenden Monaten zu hoffen. Achja, und ein Einhorn war auch noch dabei, aber dazu vielleicht später mehr…
Lt.