JHV, Jubiläum und Jugendstil – Zwischen Wachstum und Wärmflasche

Wenn sich im September das Laub verfärbt und der Kalender langsam dichter wird, dann beginnt bei uns traditionell die Phase des Rückblicks – und der ehrlichen Fragen: Wo stehen wir? Wer fehlt? Und wie schaffen wir es, dass das, was uns ausmacht, auch in Zukunft trägt?

In der Zugversammlung am 16. September war genau das Thema.
Der Captain eröffnete den Abend – stilecht mit Geburtstagsgrüßen an Matthias – und lenkte dann den Blick auf die Zahlen: Die Beitragserhöhung (20 € pro Monat, rückwirkend seit September) wurde beschlossen. Nötig, nachvollziehbar, und wie immer offen für individuelle Lösungen, wenn’s mal klemmt. Zugführung mit Fingerspitzengefühl.

Ein zweites großes Thema: Nachwuchs.
Die Erkenntnis, dass unsere Reihen etwas lichter geworden sind, führte zu kreativen Vorschlägen: Vielleicht findet man neue Mitglieder dort, wo wir mittlerweile viel Zeit verbringen – in Krabbelgruppen oder Kindergärten. Die Idee, junge Väter anzusprechen, wurde ernsthaft diskutiert – ebenso die Notwendigkeit, unser Zugleben auch auf neue Lebensrealitäten einzustellen. Familienfreundlicher, offener, aber ohne Verlust der Identität.

Auch die Rolle unserer Röskes kam zur Sprache.
Der Wunsch, sie stärker einzubinden, ist da – verbunden mit der Einsicht, dass das Fest attraktiver gestaltet werden muss, damit es auch für Partner*innen wieder ein echtes Erlebnis ist. Ein Thema, das zur nächsten Hauptversammlung vertieft werden soll.

Rückblick Schützenfest:
Der Sommer lag noch nicht lange zurück, die Erinnerungen waren frisch:

  • Fackelzug: Musik top, Zug vor uns eher… suboptimal.
  • Frühstück: vegan, lecker, etwas knapp getimt.
  • Sonntagabend im Club 900: legendär – vor allem Manni, Hüfte aufwärts.
  • Montag beim Biwak am RLT: so gut, dass wir einstimmig Fördermitglied wurden.
  • Dienstagmorgen bei Moni: teuer, aber herzlich.
  • Und der Dienstagabend? Ein Mix aus Scholle, Spielidee und Biermanagement. Da geht noch was – aber wir sind dran.

Die JHV am 14. Oktober dann fast schon feierlich.
Im Jimmys – weil die ursprüngliche Lokalität abgesagt hatte – wurde bei trockenem Weißbrot und Geburtstagsbier (Patrick A. feierte still mit) Bilanz gezogen. Neue Nadeln wurden besprochen, der Thegenkampf terminiert (18.11. bei Veit), und die Nikolausfeier am 9. Dezember konkretisiert – mit Kindern, Tüten, Soundbox und Glühweinkessel. Alles drin.

Was bleibt vom Herbst 2023?
Vielleicht vor allem dieses Gefühl:
Wir sind nicht mehr 22. Und das ist okay.
Wir tragen mehr Verantwortung, mehr Kalendertermine, mehr graue Haare.
Aber wir tragen es gemeinsam – und das macht den Unterschied.

Ein Herbst der Übergänge – nicht im Sinne von Abschied, sondern im Sinne von Anpassung.
Und das ist vielleicht das Erwachsenste, was ein Schützenzug leisten kann.

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