Schützenfestlogbuch 2019

Das Neusser Bürger Schützenfest 2019 steht an und wir Nordlichter dürfen dieses Jahr zum neunten Mal – Quirinusjahr! – den Maat erop. Im Laufe der nächsten Wochen haben wir sieben fleißige Schreiberlinge auserkoren, die jeweils über einen Tag des Festes einen Logbuch-Eintrag erstellen werden, sodass wir am Ende des Schützenfestes sieben wunderschöne Berichte veröffentlichen können, um so auch die Perspektive der Schützen einmal ausgiebig darzustellen. Natürlich werden wir auch die Einträge ins „Logbuch des Captains“ beibehalten!
Wir hoffen einige schöne Anekdötchen zusammentragen zu können, um so eine schöne Erinnerung für uns und einen Einblick für den Leser erstellen zu können. 
Die Berichte werden an diesen Beitrag angehangen, sodass wir alle an einem Ort bündeln werden. 
Wir wünschen Ihnen schon jetzt einmal viel Spaß!
Ihre Nordlichter!

Oberstehrenabend 2019

Herrlich, es war wieder so weit. Nach fast einem Jahr Wartezeit durften wir Nordlichter am Oberstehrenabend wieder ein wenig Marschmusik hören und uns und im wahrsten Sinne des Wortes warmlaufen. Denn an Oberstehrenabend treffen sich alle Schützen um den Oberst (wieder) zu wählen und ihm zu Ehren bei Anbruch der Nacht durch die Stadt zu marschieren.

Doch der Tag ist lang und wir Nordlichter treffen uns nicht erst abends. Bereits um 16:00 Uhr treffen wir uns  jedes Jahr zum gemeinsamen Zeitvertreib mit Damen und Freunden bei Speiß und Trank und Kartenspiel.

Für Speis sorgten Simon und ich wieder mit selbst geschmierten Baguettes. Dafür trafen wir uns bereits am Vormittag und plünderten den örtlichen Supermarkt. Sollte der werte Leser sich also fragen, warum es an dem Tag bei Kaufland weder Baguettes noch Käse und Wurst mehr gab: ja, wir waren schuld. Der gemeine Schütze vertilgt mindestens so viel feste wie flüssige Nahrung.

Nachdem wir also in der Further Musikschule die Baguettes belegt hatten und danach auch ordentlich geputzt haben (auf Fotos vom Schlachtfeld wird hier aus Rücksicht auf Menschen mit besonders ausgeprägtem Putzfimmel bewusst verzichtet) ging es ab in die Stadt, genauer gesagt auf die Wiese hinter dem Clemens-Sels-Museum.

Dort warteten bereits einige fleißige Nordlichter, welche den berühmtberüchtigten „Hänger“ positioniert hatten und das gemütliche Beisammensein konnte los gehen.

Doch oh Schreck: Ausgerechnet unser Oberleutnant und unser Feldwebel mussten an diesem Tag fehlen! Das Gerücht, sie hätten sich im hohen Norden Europas auf ihren Motorrädern verfahren, verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Und so kam es auch, dass jede Menge Baguettes übriggeblieben sind – wer hätte ahnen können, dass die beiden Hünen für fast ein Drittel des normal üblichen Baguettkonsums sorgen. Oder haben Simon und ich uns etwa ordentlich verschätz? Nein, das kann nicht sein… Doch dankbare Abnehmer fanden sich dann beim Zug Zügellos.

Die Erfahrungen der letzten Jahre führten dazu, dass wir sehr pünktlich unser Feldlager abrissen und uns zum Abmarsch bereit machten. Und dann war es so weit: der erste Umzug dieses Jahr. Herrlich!

Unsere „neuen“ hatten eine schöne Premiere und dies galt es zu feiern. So stellte sich unser Ersatzfeldwebel und Tehekengeneral Manni nach dem Umzug an die Bierbude am Zeughaus – und bekam kein Bier. Denn gerade in diesem Augenblick mussten neue Fässer geholt werden. Wegen der Wartezeit gab es zunächst Wodka-Lemon gratis. In Kombination mit dem Durst leider kein optimales Getränk. Es könnte sein, dass der Ein oder Andere Schütze am nächsten Tag eher schlecht aus dem Bett (oder der Badewanne) kam…

Fackelgruß 2019

Königsehrenabend 2019

Löhnungsapell 2019

Fixer. Das ist meine erste Assoziation, als ich den Raum betrete. Fünfzehn Mann sitzen da auf den Möbeln der Further Musikschule und schauen mich an, als ich mit dem 10L Fässchen Füchsen-Alt  zur Tür reinkomme. Nein, sie gucken nicht, sie gieren. Nicht nur auf den Stoff im Fässchen, sondern auch auf Schützenfest selbst. 

Wir haben uns eigentlich zum Löhnungsapell verabredet – aber was ich sehe, erinnert mich eher an Teilnehmer einer Methadon-Ersatztherapie als an kontrollierte Erwachsene. Das keiner lethargisch sabbert, ist ein Wunder. Naja, die Jungs wollen den guten Stoff, also kriegen sie ihn. Dass ich sie damit immer weiter in die Abhängigkeit treibe? Eigentlich finde ich das sogar geil. Also stell ich das Fass auf, leg das Gummi an – (Nie ohne! Bitte achtet auf euch!) bzw. in das Fass und packe das Spritz- -Pardon! Zapfbesteck aus. Langsam lege ich den gold-glänzenden Zapfhahn und das Kegfass-Ventil auf ein frisches Handtuch. Sorgfältig prüfe ich den Zustand der Instrumente für unseren Rausch. Nun fangen einige doch an zu sabbern. Na toll. „Aber ist ja nicht mein Boden“, denke ich mir und schreite zur Injektion. Der Rückschlag-Hahn wird angeflanscht und die Augen meiner Therapiegruppe weiten sich in freudiger Erregung über das, was gleich kommen wird. Anstich. Klack. Am Hahn drehen und den Stoff in ein Glas füllen. 

Zuerst kommt nur Schaum, aber auch der wird aufgehoben. Dann – endlich – Alt. Die Suchtis können ihr Verlangen kaum bändigen und scharen sich um mich und das Fass. Widerlich. Der Erste will sich direkt unter den Hahn klemmen. Aber das geht wirklich nicht. Da muss man durchgreifen. Das wäre auch für einen High-Doser wie ihn zu viel. 10 l. Und wenn er einmal darunter hängt, gibt er sich eh die ganze Dosis. Aber wir müssen den Stoff aufteilen. Auf viele Kehlen und Stunden. So ein Rausch braucht Planung. 

Wie dem auch sei, inzwischen habe ich für jeden seine erste Dosis vorbereitet, die die sich kein Alt drücken, bekommen „Nord Guld“ aus Schweden. Exportware, aber ungestreckt. 5,3%. Ich weiß schon, wie ich meine Suchtis abhängig halte. Apropos Sucht. Eigentlich geht es ja auch gar nicht ums Bier. Ich verliere mich einfach zu gerne in meinen Metaphern. Es geht ja ums Schützenfest. Aber nach den Ehrenabenden und dem Überraschungs-Fahnengruß an den Major in den letzten Wochen war ja ein Wochenende Pause. Der Level von „Kirmes“ in unserem Blut und unseren Köpfen hat stark abgenommen und muss erhöht werden. Und bald soll es ja auch soweit sein. Aber wie flutet man „Kirmes“ an (wie der Anästhesist sagen würde)? 

Als erfahrener Abhängiger habe ich da meine Strategie inzwischen optimiert. Für maximale Vorfreude und Genuss. Donnerstag schon frei nehmen. Ein Tag mehr zum Fokus. Donnerstagmorgen mit der Tante auf den AOK-Empfang des Schützenkönigs. Dabei die „Crème de la Crème“ des Schützenwesens (ein Gruß an dieser Stelle an André Uhr und Andreas Thiel!) und live Marschmusik sowie einige Sappeure in Uniform. Das ist ungefiltertes Schützenwesen und lässt mich schon ein wenig ruhiger werden. 

Ich merke, dass ich ein schlechter Dealer bin, denn ich bin selbst vollkommen abhängig. Egal, ich brauche das jetzt. Nach dem Empfang in die Stadt. Büro des Schützenvereins und Neusser Huthaus. Quasi die Hardware-Ticker des Regiments. Ghetto-Handschlag mit den Inhabern/Verantwortlichen und das Zeug holen. Das geht ungestreckt direkt an die Brust der Jungs am Sonntag. Als Captain bin ich nur der Enddealer. Diese Leute sind die Kirmes-Drogen-Barone. Genauso wie das Komitee. Mich trifft doch keine Schuld, ich denke nur noch bis zum nächsten Schuss -Pardon!- Schützen-Event. 
Nach dem Einkauf muss ich ernsthaft über Beschaffungskriminalität im Schützenwesen nachdenken. Nadeln werden ja schon mal geklaut. Auch Bier. Aber sonst ein eher seltenes Phänomen. Nach dem Einkauf noch ein Kaffee mit der Tante und dann zu Getränke Hilgers. Wenn man dem Geld folgt, kommt man immer zum Strippenzieher, wissen die besten Ermittler. Folge dem großen Geld (es geht nicht um die Beiträge) in Neuss und du gelangst zu den Wirten und Getränkemärkten. Im Kühlhaus Massen an Zeug. Fässerweise Freude. Ich merke, dass ich schwitzige Hände bekomme. „Komm schon, Patrick“, denke ich mir, „bring das hier sauber über die Bühne.“ Ich also die Fäßchen auf den Wagen gestapelt und zur Kasse. Halt, Gläser nicht vergessen! An der Kasse dann „Keine Kreditkarte“. Die wollen Bares sehen. Ich Amateur. Das hätte mir in dieser Branche doch klar sein müssen. Aber ich bin noch zu drauf vom Empfang. Ich muss mich konzentrieren. Okay, es reicht fast. 3 € fehlen. Mein Dealer in Gestalt der Kassiererin schaut mich an. „Na, lass mal gut sein, nimm es einfach mit“. Die wissen, ich komm eh wieder. 

Mit dem frischen Stoff dann zur Musikschule und hier schließt sich der Kreis. Nach dem ersten Bier gibt es Suppe von Curry Ink. Auch mein Mitticker Patrick hat „was“ klar gemacht. Und nachdem alle was geworfen haben (Bierdeckel mit Zuglogo! Peter kommt auch ins Business!) schauen wir uns die Logbücher der letzten Jahre an. Erkenntnis: Früher war mehr Lametta bzw. Videoeffekte. Und wir sahen jünger aus. Und hatten mehr Haare auf dem Kopf. So geht es noch eine ganze Weile hoch her. Mit meinem Vater, der meinen Konsum unterstützt und ihm auch selbst frönt, geht es spät in der Nacht heim. Wie soll das gut gehen?

Schützenfestsamstag 2019

Der Tag war heiß, der Trunk war kühl, im Westen sank die Sonne. Die Vorfreude lag in der Luft auf die Neusser Kirmeswonne. 

Wir Nordlichter begannen den Tag wie stets, mit Muskelkraft, denn die Fünfsterne-Kaserne wollte wie in jedem Jahr erst einmal errichtet werden. 

„Das Zelt steht“, so schallte es dann aber doch von der Neusser Nordstadt in die digitale Welt hinaus und ich wusste: Es geht los. 

Wie manch einer bereits weiß, so sind die Nordlichter nicht nur nach innen gerichtet höchst umgängliche Burschen, nein, wenn das Corps sie ruft, so sind sie auch hier zur Stelle. Nicht anders heute, denn bevor der Wahnsinn der Tage der Wonne richtig losging, versammelten sich die Mannen der OA-Nordlichter erst einmal in den Hallen der Stadt, um dort – ungesehen von den Meisten – das zu tun, was getan werden musste: Die Stätte des Balles schmücken, die Musiker einweisen und auch das letzte Werbe-Bonbon an seinen Platz eskortieren. 

Nun denn, an diesem Punkt versank die Sonne noch nicht im Westen, nein, sie brannte hernieder und das unbarmherzig. In Brasilien brannte der Regenwald und ein Präsident des nördlichen amerikanischen Kontinentes dachte darüber nach, auch den Urwald in Alaska zum Freiwild zu erklären. 

Am Ende leiden immer die Schützen, denn es war heiß. Sehr heiß. Das Quecksilber in den Thermometern verdampfte und doch: Es sollte uns noch schlimmer treffen. 

Nun denn, der Stimmung sollte das alles erst einmal keinen Abbruch tun. Wir trafen uns wie gewohnt am RomaNEum, und tranken auf so allerlei. Eine schöne Schiffstaufe, frohe Weihnachten und ganz wichtig: einen süffisanten Rechenschaftsbericht. Ein Prosit, hässe jeck, krisse jeck, musse auch jeck jewen!

Als nun endlich die Nordlichter für diese Staffel der beliebten Serie „NBSF“ vollständig versammelt waren, ging es – wie üblich – zur Totenreveille und zum Sternenmarsch. 
Dem ein oder anderen kamen noch kurze Eindrücke des vergangenen Tages, denn an diesem geleiteten die ehemaligen FTler unter uns einen alten Freund und ganz besonderen Kameraden auf seinem letzten Wege. Erst, wenn ein Schütze einen gestandenen Kameraden würdevoll um einen seiner Freunde weinen sieht, weiß er zu schätzen, was er an diesen so besonderen Tagen in Neuss hat. 

Lieber Uli, an dieser Stelle noch einmal einen ganz lieben Dank für all deine Anekdoten, Ratschläge und Eindrücke, die du mit uns so gerne und lebhaft geteilt hast. 
Niemand von uns wüsste dieses Fest richtig zu schätzen, wenn du einen Teil von uns nicht zu Beginn ganz maßgeblich geprägt hättest. 

Ich hatt‘ einen Kameraden,
Einen bessern findst du nicht.
Die Trommel schlug zum Streite,
Er ging an meiner Seite

In gleichem Schritt und Tritt.
—–

Ein kurzer Moment der Einkehr, der Erinnerung an all die schöne Zeit und dann ist es in Neuss so Brauch: FREUT EUCH DES LEBENS! 

Ach, Freud und Leid liegen so nah beieinander. 

Nun also der Sternenmarsch, das altbewährte Abendessen in unserem so lieb gewonnenen Han Palas (der Lammspieß ist wirklich sehr zu empfehlen!) und dann – Tradition seit dem vergangenen Jahr – das Samstagskegeln. 

Kirmes, Kirmes, du des Neussers Freud‘ und Lust

Gewonnen hat das Kegel-Turnier im übrigen: —- (Da verlässt mich mein Scharfsinn leider)

Es folgte der Fackelzug (über den an anderer Stelle noch ausgiebig berichtet wird – siehe die einschlägigen Medien wie WDR etc.), der in diesem Jahr – mal abgesehen von einem verzögerten Start durch ausgiebige, aber späte Abschleppaktionen der Stadt Neuss und einem Tambourcorps, dass uns erst einmal näher kennen lernen musste, bevor es auf Tuchfühlung ging – ganz besonders geschmeidig von der Sohle ging. 

Am Ende das allgemeine gute Nacht – Es würde am nächsten Morgen schon noch früh genung losgehen – und ganz wichtig: Ein Eis auf die Hand. 

Gut gelaunt und mit den besten Erinnerungen an dieses Jahr möchte ich enden, vielen Dank meine besten Nordlichter! 

im August 2019
Patrick A. 
der stolzeste Leutnant im Regiment. 

Schützenfestsonntag 2019

Meine allerliebste Novesia

Du wirst es sicher schon bemerkt haben, aber ich versuche dennoch meine Gefühle für dich zum Ausdruck zu bringen. Ich werden diesen besonderen Tag mein Leben lang nicht mehr vergessen, als ich dich am 25. August 2019 noch einmal ganz neu kennen und lieben lernen durfte. 

Um 07:00 Uhr trafen Hans und Ich uns auf der Nibelungenstraße, um dort ein erstklassiges Frühstück für unsere Truppe vorzubereiten. Schon um diese Uhrzeit war ich voll Vorfreude, dich endlich Live erleben zu dürfen. Mein Herz pochte und meine Hände waren ganz feuch, bisher kannte ich dich schließlich nur von Erzählungen.

Zügig trafen die anderen Nordlichter dann nach und nach in der Kaserne ein, alles lief genau nach Plan, es gab nur einen Wehrmutstropfen, diverse Bierkästen waren im RWE vom Vortag vergessen worden waren. Es schien so, dass du meine liebe Aurora, bereits zu diesem Zeitpunkt allen von uns den Kopf verdreht hattest.
Unser lieber Veit kam mit all den Gefühlen nicht mehr klar und brauchte dringend einen klaren Kopf. Unsere Majestät Moritz half da gerne aus…

Dann der Höhepunkt. Antreten und Ordensvergabe. Ein wunderbarer Königsorden unsere lieben Moe und erstklassige Bierdeckel wurden uns Nordlichtern von unserer Majestät ausgehändigt und eine sehr bewegende Rede von unserem Capitän zum Thema Familie rundeten diesen Vormittag schließlich ab. Mann spürte förmlich, hier liegt Liebe in der Luft und so langsam aber sicher wurde es Zeit dass ich dich endlich kennen lernen durfte

Und dann, um 10.45 Uhr, war es soweit. Unsere Erste Begegnung.

Auch wenn es nur ein Aufmarsch war, du meine liebste Novesia, du sahst einfach klasse aus. Ich hoffe, ich bin dir auch in meiner Uniform, welche ich zum ersten mal nur für dich getragen habe, aufgefallen. 
Noch ganz unruhig von unserer ersten Begegnung fand ich keine Zeit um mich zu entspannen. Nein, ein Highlight jagte das nächste. Ausscheren am Erftkadetten, um vor dieser so passenden Kulisse unserem liebsten Manni in diesem Jahr den Offiziersorden zu verleihen! Ein weiteres Highlight des Tages, welches ihn umso schöner machte.
Damit wir alle gut gestärkt und bereit für die Königsparade waren, nahmen wir diverse Kaltgetränke zu uns. Wir alle waren freudig aufgeregt und ich konnte es kaum erwarten dich wiederzusehen.

Und dann der absolute Höhepunkt: die erste Königsparade für mich. 

Wir alle haben uns so richtig rausgeputzt und sahen wunderbar aus. Die richtigen Worte für dieses Ereignis zu finden, das fällt wohl jedem Neusser Schützen schwer, manchmal jedoch, so sagt man, sagen Bilder mehr als tausend Worte. Dieses Sprichwort nahm sich unser Calli zu Herzen.
Unser Capitän verlieh ihm für das 10 Jährige Marschieren über den Marktplatz einen Orden die unseren Calli zu Tränen rührte. Meine Liebe Novesia. Ich konnte die Liebe quasi spüren und mir war sofort klar, ich bin hier Teil etwas ganz besonderen.

Wir wurden in diesem Moment alle etwas schwach und es war höchste Zeit für einen Imbiss beim Italiener. Wir waren heilfroh nach diesem Ereignisreichen Vormittag das leckerste Drehspießfleisch in Neuss zu genießen und unseren Gaumen mit Getränken zu beflecken. In meinen Gedanken war ich immer noch bei dir, oh du meine Novesia.

Lange musste ich nicht warten um dich endlich wieder zu sehen. Schon im Anschluss an unsere Stärkung war es Zeit für den Festumzug. Und naja was soll ich sagen, wir sahen großartig aus !

Trotz der glühenden Hitze und den Anstrengungen die wir bis hierhin erlebt haben, Ich sah jedem Nordlicht sein Grinsen auf dem Gesicht an und das meine Liebe Novesia, liegt nur an dir 

Der Abend sollte auf einem Ball gekrönt werden. Mein erster Schützenlustball und ich war hin und weg. An diesem Abend wusste ich, ich möchte dieses Gefühl in deiner Nähe zu sein nie wieder missen. Dieser Tag hat eine Liebe in mir entfesselt, eine Liebe zu dir,

Meine Novesia 

Kai Starukas
frischverliebt

Schützenfestmontag 2019

*** TAPE

Der ganze Tag kam einem vor als wäre es so ein typischer Dreh für einen geschmackvollen Luststreifen, wie Warum liegt hier Stroh rum, warum hast du eine Maske auf oder Auf Schloss **** klappern die…. Ok lassen wir das. Ich denke die Metapher reicht zur Veranschaulichung, auf welchem Niveau und Level die Truppe sich an diesem Tag befand.

Das erste erwähnenswerte Ereignis an diesem Tag ist – wie sollte es auch anders sein – der Eintrag des Captains ins gleichnamige Logbuch. Die Truppe guckte sich diese Schwafelei einige Momente an. Doch dann überkam es uns!  Jemand (gewiss nicht der Autor dieses Eintrags) rief: „**** *** ***** *** ***************“. Der Captain zog den Säbel aus der ******* und präsentierte diese lustvoll! Wahnsinn. Erstes Logbuch mit Säbeltragefassung. Quasi genau wie gefordert. 

Eine kleine Abkühlung, die wir uns vor dem Marsch gönnten, war so verführerisch süß, dass bald die Diabetes anklopfte, wir vernaschten nämlich zwei wohl geformte Kugeln Eis. Und dann übten wir noch mit den Damen von den SWN Wasser beim Umzug kredenzen. Dafür geben wir uns doch gerne her!

Kommen wir zum Zug. Wir waren in Stimmung, nicht zuletzt wegen der doch sehr gebärfreudigen Becken wunderbaren Nüsser Rösken am Straßenrand. Manchmal waren einige aus dem ***** so abgelenkt, dass sie beinahe am gleichnamigen zurückgezogen werden mussten. 

Dieses Jahr hatten wir das Vergnügen, dass Zügellos vor uns marschierte. Diese Männer sind immer für einen Spaß zu haben, wie einfach mal eine Runde Hangman beim Zwangsstopp zu spielen.  Der Schweiß lief in Strömen, deswegen hatten wir vorgesorgt und einige Flaschen Wasser gekauft. Darüber freute sich der ein oder andere Schütze inklusive des Gefühls ******* *** *** ****** in der Hose zu haben.   

Weiter zum Jägerball: Gleich zu Anfang überlegten die Neuen (Kai und meine Wenigkeit) eine Einstoßrunde zu geben – womit natürlich Schnaps gemeint – war und nicht das was ihr jetzt denkt! Dieser Gedanke verflog allerdings nach dem ersten Fass, da viele Kameraden irgendwo hin zerstreut waren. Somit wird dieser Akt des Vernaschens auf einer Versammlung nachgeholt. Bruderschaftstrinken stand auch hoch im Kurs an diesem Abend. Nur zeitweise war die körperliche Nähe dabei etwas… naja belassen wir es mal dabei…  

Der Captain wollte es an diesem Abend irgendwie so richtig wissen, und zwar wie man es schafft mit einer Zapfgarnitur verführerisch zu wirken – und sie in sämtlichen Posen zu präsentieren. Ich muss sagen es ist mit Bravur gelungen und er ist für den nächsten Dreh gebucht!  

Zu guter Letzt es war ein geiles Schützenfest und freue mich mit diesen sexy Leuten auf das nächste Jahr! 

August 2019
Dario – *****könig

Schützenfestdienstag 2019
Logbuch des Captains,
Späte Retroperspektive auf den Schützenfest-Dienstag

Der Wecker klingelt. Ich finde mich anscheinend auf einer Achterbahn wieder, denn alles kreist. Nach nur wenigen Minuten der Orientierung ist klar: Ich bin nicht mehr auf der Kirmes. Ich bin im Bett. Auch noch im Eigenen. Sehr gut. Patrick, du bist ein Held. Mindestens. 

Aufstehen. Flashbacks vom Montagabend: Ich sitz bequem bei uns am Tisch beim Jägerball und genieße mein Alt. Auf einmal taucht Marc auf dem Gang auf. Er hat es eilig und will anscheinend zu mir. Seine 2,10 m Körperhöhe erleichtern ihm das durchkommen in der Menge. Er hat mich fast erreicht. „Watt is los, leev Jung?“ hör ich mich sagen. Er setzt an, doch ein Schütze vom Tisch nebenan mokiert sich, weil Marc ihm wohl den Weg oder die Sicht versperrt. Fehler. Marc läuft rot an. Ich brauch keine Smart-Watch, um zu wissen, dass sein Puls und Blutdruck grade ein kleines Stabhochspringen in ihm veranstalten. Sein Hals wird dick wie ein Autoreifen und in „gut hörbarer“ Lautstärke „spricht“ er den Schützen an: „HÖMMA, ICH HAB MEINEM OBERLEUTNANT JETZT MAL GESCHEIT MELDUNG ZU MACHEN – UND DU HÄLST JETZT MAL DEN RAND“. Der Schütze befindet, dass sein Thema nicht weiter wichtig sei und geht. Ich hab große Augen und überhaupt weiß Marc sich meiner Aufmerksamkeit sicher. Mir kommt eine Idee mit einem Werbevertrag mit den Akustikern in Neuss in den Sinn, verwerfe sie aber direkt, da Marc brisantes zu erzählen hat: „Captain, habe Meldung zu machen, der Gefreite Hans sitzt draußen vor dem Zelt und kotztsich die Seele aus dem Leib.“ Okay, das sieht ernst aus.

Wir also raus, wo Hans wie ein Häuflein Elend sitzt und jammert. „Hans, Zeit nach Hause zu gehen?“ frag ich rhetorisch. „Ja, aber sag das nicht Jule, die schimpft sonst wieder“. Nein. Würden wir nie tun. Müssen wir auch nicht. Die findet ihn eh morgen in der Badewanne und weiß dann Bescheid. Marc und ich also den Kameraden bis zu den Taxen getragen und ab mit ihm nach Hause. 

Und dann? Noch mit Papa und dem Vorstand der Scheibenschützen eine sehr nette Begegnung an der Frittenbude gemacht. Danach noch ein paar lockere Zerstörer konsumiert und dann? 

Wach ich hier auf. Wahnsinn. Fast wie Zeitreise. Nur halt ganz anders. 

Hilft nix, gegen den Kopping Aspirin Complex schmeißen, das Pseudoephedrin wirkt sein pharmakologisches Wunder auf meinen Kadaver und ab geht die wilde Fahrt. Duschen, Uniform an, Kaffee, Gefechtsbesprechung mit der Familie am Küchentisch und ab zur Kaserne. Großes Hallo. Die Story aus dem Zelt 3x erzählt. Am Ende des Tages wird sie so ausgeschmückt sein, dass Marc einen ganzen Jägerzug unter den Tisch gebrüllt hat und der tapfere Gefreite fast gestorben wäre und wir ihn aus Düsseldorf aus einem Brauhaus bis zur Wiese geschleift haben. Alles Unsinn. Aber lustig. 

Großzügiges Essen ist jetzt notwendig, um den Tag zu überleben. Es stehen ja noch Highlights bevor. Zack Zack, die Stunden vergehen wie im Flug und wir marschieren zum Schrebergarten „Deutsche Scholle“ wo unsere Schützenfreunde vom Jägerzug „Hubertus“ ihr 50. Jähriges Jubiläum feiern. Insbesondere „unser“ Manuel sowie seine Chargen begrüßen uns sehr herzlich. Wir haben gute Gaben zum Jubiläum mitgebracht – es gibt das original Nordlichter Trading Card Game für die Jungs! Personalisiert und schon mit einigen extra Karten! Wahnsinn. Die Freude ist riesig und macht durstig. Aber wir haben noch mehr „im Ärmel“. Wir singen unsere Version von „Tochter Zion“ mit dem schönen wie kreativen Text „Who let the dogs out?“. Es gibt viel Applaus. Und noch ein Ründchen. Die Stimmung ist top. Aber die Zeit ist fortgeschritten und es heißt „Antreten“. Wir machen eine „gemischte Tüte mit viel Grün“, d.h. je ein Nordlicht und ein Hubertus-Jäger gehen nebeneinander. Ein schönes Bild.

In fünf Linien geht es so, angeführt von einem Tambourkorps, Richtung Stadt. Unter der Eisenbahnbrücke hebt das Tambourkorps dann zum legendären „Brückenviller“ an und wir sind akustisch erneut beeindruckt. An dieser Stelle die Idee, ob sich dieser kleine Umzug nicht noch ausbauen ließe, da auch andere Züge über die Schützenfeststage und insbesondere Dienstag in der Nordstadt antreten haben? Ich denke da an den FT, die Further Engel, und andere, die uns in den letzten Jahren schon „über den Weg gelaufen sind“. 

Höhe Schwättes Pädt müssen wir unseren Marschierverband lösen, die Jäger haben Aufmarsch. Und wir? Wir schlagen uns durch die Menge und landen auf dem Freithof. Nur wenige Getränke später sind wir wieder am Marschieren. Der letzte „reguläre“ Marsch des Schützenfestes. 

Nach erfolgreichem Umzug finden wir Platz auf der Festwiese und können bald dem „Schusswechsel“ bei der Königsermittlung folgen. „Wie lang bleiben wir noch?“ Fragt einer der Neuen. Da fiel grade der vierte Schuss. „Das dauert“ hör ich mich sagen. „Bring noch mal ein Tablett“. Der Jüngling geht. 

Bumm. Gespräche setzten wieder ein. Bumm. Jubel. „Wer war es?“ „Unser Kurt!“. Wahnsinn. Wir machen eine Live-Sendung von der Festwiese aus. Man kann die Begeisterung beim Publikum und uns förmlich spüren. Kurt tritt auf das Podium, und strahlt mit der Sonne um die Wette. Absolute Freude auf seinem Gesicht. Wir wissen, wir haben für Neuss und uns – insbesondere im kommendem Jubiläumsjahr – einen extrem passenden Regenten gefunden.  

Walter richtet dem vor Freude tobendem Vogelschützen noch den Kragen – Nordlichter unter sich auf der großen Bühne. Dann die Proklamation. Die Menge jubiliert der neuen Majestät zu. Der Ruderverein baut sein Spalier auf. König, Königin Beate und das ganze Drumherum ziehen durch. Auch für uns wird es Zeit, „Lebwohl“ zur Festwiese zu sagen. Der Rekrut ist ohne Getränke zurückgekehrt. Eigentlich Todesstrafe, aber es sind mildernde Umstände angebracht.  

Wir also hoch zum Romaneum. Unsere Zugmajestät fehlt zu dieser Stunde, Königin rief und gewisser Weise auch der Nachwuchs. Nach einem zu gemütlichen Umtrunk beim Romaneum versuchen wir, Kurt ein Spalier zu stellen, bevor der Zug richtig los geht. Wir scheitern um 2 min. 

Was nun? [Falls der Hauptmann dies liest:] Folgendes ist rein fiktiv: 
Wir eilen bis zum Amtsgericht. Hier warten wir auf Majestät. Oberst kommt auch vorbei. Wenn wir schon mal da sind, können wir auch vernünftig grüßen. Also die Jungs antreten lassen, und Gruß. Oberst der Grenadiere ist auch begeistert. Überhaupt grüßen wirklich alle Züge die vorbeikommen akkurat. Respekt!

Majestät zeichnet sich im Sichtbereich ab. Also noch mal „Augen links“, „Präsentiert das Gewehr“ etc. 

Pflicht erfüllt, einreihen in die Schützenlust und auf zum Ende des Umzugs. Am Markt eine große Verabschiedung. In kleiner Mannschaft zum Zapfenstreich. Drei junge Frauen vor uns ist das Prozedere anscheinend nicht ganz bekannt und unterhalten sich angeregt. Marcs Hals passt wieder zum Michelin-Mann. Aber bevor er bzw. ich was sagen, ziehen sie davon, war wohl doch nicht so ihres. Wunderschöner, ruhiger Zapfenstreich folgt. Verabschiedung von der Truppe. Ab ins Zeughaus. König Kurt hat geladen und der Hofstaat darf ja auch nicht fehlen. Einem jungen Mann aus dem Ausland „Bayern“ in nur 3,5 h die Grundzüge des Schützenwesens erklärt. An dieser Stelle eine Entschuldigung an seine Leber und Lebenszeit. Noch eine Pizza auf der Klarisse und dann ab nach Hause. Wecker ausstellen. 

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