Casino Royal – Aurora Edition

Auch in diesem Jahr hatte der Leutnant im Februar – zur Vertreibung der trüben Tage und Steigerung der Moral – zu einem Pokerabend an die Obererft geladen. Wir hatten bereits im Vorjahr gelernt, dass einige Hold’em-Veteranen unter uns waren – dementsprechend überschwänglich war die Vorfreude.

Der Abend kam, die Jungs traten an den Tisch und die ersten Hände wurden gespielt. Platz genommen hatten: Unser Ex-Corporal mit neugewonnenen Augenringen, um seine Mitspieler über seinen Wachen Instinkt am Tisch hinwegzutäuschen, Magic Matthias, der noch weiter an seinem adrett behüteten Pokerface, von dem man meinen könnte, es könne keiner Fliege was zu Leide tun (weit gefehlt!), gearbeitet hatte, Mighty Moe, unschlagbarer Spieler, der einfach jedes Spiel beherrscht (wie wir auch bei unserer noch anstehenden Königsermittlung bald merken würden), meine Wenigkeit, All-In-Lieutenant, und unser Zweijahres-Debutant Dario, der aber auch heute noch einiges für uns im Petto haben sollte.

Los ging es also, erst einmal mit zwei offenen Runden, um unserem Poker-Neuling Dario, dem selbst erklärten Kartenspiel und Kniffel-König, die Regeln dieses edlen Spieles aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert nahezubringen. 

Wie funktionieren die Wettrunden, was ist ein Flush, wie bekomme ich gar einen königlichen davon? Wofür liegen hier so viele Chips und was haben Straßen mit all dem zu tun? Klar soweit, Dario? Nein? Alles klar, dann los! 

Kopfüber stießen wir nun also in das Match und gerade als wir Fahrt aufnahmen, klingelte der Landadel an der Tür und überreichte uns italienische Spezialitäten. Pizza Lord! Also: Essenspause. 

Mampf, mampf, alle wohlgenährt, nun also auf ein neues!

Wie es bei jeder kuscheligen Pokerrunde so hergeht, spielt sich die erste Runde verbissen. Niemand will vorzeitig raus, und doch muss man am Ball bleiben, damit die Blinds einem die Chips nicht aus den Händen saugen. So kam es nun nach und nach, dass die ersten ums blanke Überleben kämpften und schlussendlich traf es unseren Dario, der als erster raus musste.

Wir entschieden uns kurzfristig, dass man sich mit der Hälfte der Startchipps noch einmal einkaufen konnte und weiter ging die wilder Fahrt. Als nächstes traf es – ganz unerwartet – den Leutnant. Er hatte einen schwierigen Abend, keine guten Hände und musste später hohes Risiko gehen, was ihm Schlussendlich zum Verhängnis wurde. Schnell schloss sich Matthias an und es folgte ein Heads Up zwischen Moe und Hans, das sich – wie sollte es anders sein – Spielekönig Moe für sich entscheiden konnte.

Ein großartiger Spaß! Wir legten eine kurze Zigarren- und Whiskeypause ein, der Abend nahm seinen illustren Verlauf und wir schlossen noch eine zweite Runde an. Wie die allerdings verlaufen ist, ist im Zigarrenqualm vernebelt worden…

Lt.

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