Wenn der Juni ins Land zieht und sich die ersten WhatsApp-Nachrichten um Uniformgrößen, Biwakzeiten und Fackelbaugestelle drehen, dann ist klar: Der Sommer ist da. Und mit ihm jene Wochen, in denen aus guter Vorbereitung echte Vorfreude wird – oder zumindest eine gemeinsame To-do-Liste.
Die Zugversammlung im Juni begann mit klaren Zahlen:
Zugnummer 57, marschieren werden wir – vermutlich – vor dem TC Norf und der Musikkapelle Kessel-Nergera. Ob das nun ein Orchester, ein Gemüseladen oder eine sehr freie Interpretation eines Heimatvereins ist, bleibt unklar. Fest steht: Wir gehen nicht unter.
Politisch wurde es auch:
Innerhalb der Schützenlust wurde über die Aufnahme von Frauen in die Marschreihen diskutiert. Die Umfrage brachte ein deutliches Stimmungsbild: 40 % sind dafür. Auch wenn bei uns kein unmittelbarer Handlungsbedarf besteht, ist klar: Die Zeiten ändern sich. Und das Regiment denkt mit.
Der Schützenlustball entfiel – mangels Halle.
Stattdessen: eine kleinere Veranstaltung im Zeughaus, irgendwo zwischen Party und Nostalgie. Preislich überschaubar, stimmungsmäßig solide. Wir sind dabei, klar.
Fackelbau? Wird konkret.
Das diesjährige Thema: „Schützenenergie“ – mit Biogaskuppel, Windkraftanlage und dem Vorschlag, Windräder in Gewehre zu montieren. Nachhaltigkeit trifft Brauchtum, könnte man sagen. Ob’s nun politisch gedacht war oder einfach eine gute Idee im Spätsommerbier – es war auf jeden Fall typisch Nordlichter.
Einer der Höhepunkte: das Goudabiwak.
Am 5. August zogen wir mit rund 30 € Eintritt, All-inclusive-Bändchen und viel Musik in die Biwakwiese ein. Fanfaren, BFK und das Gefühl, dass „Feiern im Schatten“ auch 2023 noch funktioniert. Einstimmig beschlossen, mit Alex als Veggie-Beauftragtem – wir waren rundum versorgt.
Zwei Wochen später: der Fackelgruß für den Major.
Fackel, Applaus, ein bisschen Stolz – und der dezente Hinweis, dass das Gestell vielleicht nächstes Jahr endgültig uns gehören könnte. Noch hält der FT es in Händen – aber wir arbeiten dran.
Am 22. August dann das Richtfest.
Zwischen Licht, Leitern und Lagerfeuer wurde nochmal klar, wie viel in so einer Fackel steckt. Technik, Teamwork und diese spezielle Mischung aus Chaos und Können, die uns auszeichnet.
Was bleibt?
Ein Sommer, der einmal mehr gezeigt hat, dass unser Zug nicht nur auf dem Papier funktioniert. Sondern auf der Wiese, im Biwak, am Grill – und dazwischen mit einem Blick füreinander.
Die Details? Stehen im Protokoll.
Die Stimmung? Tragen wir im Herzen.
Und die Windräder? Mal sehen, was sich drehen lässt.