Es ward Winter, die Tage immer kürzer und die Nächte immer länger. Am Tage der Wintersonnenwende versammelten sich die tapferen Mannen der Nordlichter, um aus ihren Reihen einen neuen König zu ermitteln. Anders als die Wurst hat die Regentschaft des Königs der Nordlichter nur ein Ende.
S.M. Hans I. Kockelkoren war ein guter König. Er führte die Nordlichter durch ein tolles Schützenfest und weder Schmerzen im Knie, noch sein Weib konnten ihn aufhalten. Doch seine Lieder werden Andere singen, wir befassen uns nur mit seinem Nachfolger.
Doch wie sollte der neue König ermittelt werden? Nicht durch Geburt oder Wahlen wird man zum König der Nordlichter, sondern im tapferen Wettstreit der Männer. Dieses Jahr führte der Weg zur Königskette über drei Disziplinen.
Der Schuss mit der Schleuder erforderte eine ruhige Hand und Feingefühl.
Der Wurf mit dem Hammer verlangte den Kandidaten Kraft, aber auch Zielvermögen ab. Schließlich war der Hammer groß und das Ziel seh klein.
Doch nicht nur in der Waffenkunde musste sich der König hervortun, zu einem guten König gehört auch der Umgang mit dem Worte. Und so rezitierten die Bewerber aus der Edda um ihre Eloquenz zu beweisen.
Die Sonne wart untergegangen und der Wind pfiff kalt durch die Knochen – an solchen Tagen werden Helden geboren und Legenden geschrieben. Und so fing es an.
Beim Schuss mit der Schleuder waren 3 Schützen besonders geschickt und konnten 8 oder mehr Punkte erzielen.
Als nächstes folgte der Hammerwurf. Der Leutnant hatte den ersten Versuch und warf, wie aus dem Handgelenk, den Hammer ins Ziel. Sollte wieder ein Chargierter König werden? Danach gingen viele würfe ins Leere, es schien, als sei es unmöglich das Ziel zu treffen. Doch dann, bei seinem letzten Versuch schwang Peter Damaschke den Hammer mit einer Präzision und einer Kraft, als hätte der Donnergott persönlich den Hammer geworfen.
Zum rezitieren der Edda zogen sich die Mannen in die Scheune zurück. Im Zwillich der Kerzen lasen sie vor und die Altthegen bewerteten ihre Vorträge.
Und wieder ergriff der Leutnant als Erster das Wort. Mit klarer Stimme und festem Stand las er aus dem Buch, als sei es seine Bettlektüre. Eine Vorentscheidung?
Noch war der Wettbewerb nicht entschieden. Denn auch Andere hatten noch eine Chance nach der Königskette zu greifen. Und so lasen auch sie aus der Edda vor. Die Mannen lauschten den Worten und es wurde viel gelacht und geweint. Als auch der Letzte Satz gesprochen wurde, zählte der Oberleutnant die Punkte und es stand fest.
„Der König ist tot, lang lebe der König.“ Verkündete der Oberleutnant stolz. S.M. Peter I. Damaschke betrat die Bühne. Und die Nordlichter ließen ihren neuen König hochleben. Anschließend überreichte der alte König die königlichen Insignien an den Neuen und die Feierlichkeiten begannen.
Auf eine gute Regentschaft und ein schönes Schützenfest! Herzliche Glückwünsche und hoch lebe S.M. Peter I. Damaschke.
Skalde: Paul B.